NG 16 Selinda Reserve
Name: | NG 16 Selinda Reserve |
Größe: | 1391 km² |
Highlights: | Das Selinda Reserve bildet die Brücke zwischen den Ökosystemen des Okavango-Deltas und den Linyanti-Sümpfen und über den Selinda Spillway, der mitten durch die Konzession verläuft. Der Selinda Spillway, lokaler Name Magweggana, ist der erste Okavango-Distributär. Aber weil er sich nicht deutlich sichtbar abtrennt, bekommt er seinen Namen erst später, wenn sich in östlicher Richtung das Wasser gesammelt hat und wirklich zu fließen beginnt. Das geschieht etwa ab Mai. Dann kann man praktisch dabei zusehen, wie die Wasserfront sich im Spillway langsam aber sicher jeden Tag ein paar Kilometer nach Osten bewegt bis sie schließlich die Zibadianja-Lagune und damit den Linyanti erreicht. Das bedeutet, dass sich zu dieser Zeit nicht das gesamte Wasser des Okavango in der Wüste verliert, sondern dass ein kleiner Teil über den Selinda Spillway, den Linyanti, dann den Chobe River schließlich in den Sambesi und zuletzt in den Indischen Ozean gelangt. Interessanterweise kann sich dieses Phänomen aber auch umkehren: Wenn der Sambesi besonders hohe Pegelstände im Vergleich zum Okavango hat, dann drückt sein Wasser über den Chobe und Linyanti in den Spillway hinein, so dass sich seine Fließrichtung umkehrt und ein wenig Sambesi-Wasser ins Okavango-Delta gelangt. Der Selinda Spillway ist also die Schaltstelle für diese Phänomene. Das Reservat bietet einen enormen Reichtum an Tieren und ein große Anzahl unterschiedlicher Lebensräume. Im Gegensatz zu den Nachbarn NG 14 und NG 15 bietet es viele offene Savannen. Es hat aber auch Zugang zum Linyanti, zu den ersten Flusskilometers des Saviute Chennel und natürlich zum Selinda Spillway. Die meisten Camps liegen im Osten, aber vor kurzem hat Great Plains Conservation das Okavango Explorers Camp eröffnet. Der Name verrät, dass es trotz seiner Lage im Selinda Reserve eigentlich schon zum Okavango-Delta gehört. Weil der Selinda Spillway ein eher seichtes Gewässer ist wird es nur selten von Nilpferden besucht. Und das macht es wiederum möglich, sichere Kanufahrten durchzuführen. |
Pro: | Sehr exklusiv Sehr abwechlsungsreich Brücke zwischen zwei Ökosystemen |
Con: | Nichts bekannt |
Beste Zeit: | Ohne Frage ist die Region am interessantesten, wenn der Selinda Spillway geflutet ist und auch der Savute Channel von Kwando River genug Zufluss erhält. Aber da der Kwando ganzjährig zuverlässig Wasser führt, sind die Tierbeobachtungen im Osten über mehr als nur die Wintermonate sehr ergiebig. In der Regenzeit zwischen Mitte November und Ende März ziehen sich viele Tiere in den Busch zurück, bleiben aber in den offenen Gebieten sichtbar. Einzelheiten zu den Jahreszeiten finden Sie in unserem Safarimonatskalender für das Okavango-Delta. |
Camps: | Selinda Camp, Selinda Suite, Zarafa Camp, The Dhow Suite at Zarafa, Selinda Explorers Camp. Vor der Pandemie gab es im Selinda Reserve noch das auf Reiter spezialisierte Motswiri Camp, das aber nun geschlossen ist. An genau seiner Stelle steht nun das neue Okavango Explorers Camp, auch von Great Plains Conservation. Zwischendurch gab es ein temporäres Camp, das sich nur an sehr ambitionierte Hobby-Fotografen richtete, aber auch dieses hat geschlossen und wird nicht zurückkehren. |
Betreiber: | Great Plains Conservation |
Anreise: | Das Reservat ist für Selbstfahrer unerreichbar. Für die Camps auf der Ostseite fliegt man zum Selinda Airstrip. Das Okavango Explorers Camp wird über den Motswiri Airstrip bedient. Egal ob von Maun oder Kasane, die Flüge dauern jeweils ca. eine Stunde. |
Landschaft: | Entlang des Spillway ist die Landschaft abwechslungsreich. Es gibt Inseln, Schwemmebenen, kleine Galeriewälder, offene Savannen. Die Termitenbauten ragen immer wieder über dem Gelände empor und entgehen so den Fluten. Manche der kleineresn Inseln haben eien Palmensaum, aber sind im Inselkern merkwürdig unbewachsen und weiß. Hie r hat sich durch Verdunstung Salz konzentiert und den Bewuchs getötet. Im Osten hat man immer wieder den Blick über ausgedehnte Flusslandschaften und Sümpfe, die beim Hochwasser eher wie Seen anmuten. |
Erschließung: | Entlang der Ostgrenze, also an den Ufern des Kwando River, nördlich und südlich der Mündung des Selinda Spillway in die Zibadianya Lagune und am Südufer des Savute Channel verfügt das Reservat über ein enges Netz an Game-Drive-Pisten. Die Mitte des Reservates ist kaum erschlossen, dafür der Westen um das Okavango Explorers Camp umso mehr. |
Tiere Überblick: | Jeweils in der zweiten Jahreshälfte sind im Selinda Reserve mehr Tiere als sonst präsent, weil ihre kleinräumigen Migrationen sie hin zum Wasser führen. Löwen sind eigentlich ganzjährig gut zu finden, ebenso wie Wildhunde. Geparden sind etwas schwieriger und am einfachsten gerade westlich der Zibadianja Lagune. |
Tiere Aufzählung | Raubtiere: Löwen, Leoparden, Wildhunde, Tüpfelhyänen, Schabrackenschakal, Streifenschakal, Slender Mongoose, Striped Mongoose, White Tailed Mongoose, Mangustenarten, Ginsterkatzen, Zibetkatzen, Honigdachse; selten: Geparde, Servale, Karakale, Aardwolf, African Wildcat, Löffelhunde, Cape Otter Kleinsäugetiere: Stachelschweine, Spring Hare, Scrub Hare; selten: Schuppentier, Aardvark Pflanzenfresser: Elefanten, Giraffen, Kudus, Elenantilopen, Gnus, Tsessebe, Wasserbock, Zebra, Buschbock, Duiker, Riedbock, Rappenantilope, Pferdeantilope, Warzenschwein, Steinböckchen, Impala, Rote Moorantilope, Sitatunga (eher auf der namibischen Seite der Sümpfe), Nilpferde in den Tiefwasserzonen des Kwando River und er Zibadianja Lagune Primaten: Paviangruppen, Grüne Meerkatzen, auf Night Drives: Bush Babies Verschiedene Nagetiere wie Ground Squirrel, Tree Squirrel, Fledermäuse, Rüsselspringer, Spitzmausartige Reptilien: Krokodile, Nilwarane, Leopardenschildkröten, Boomslang, Felsenpython, Schwarze Mamba |
Vögel Überblick: | Das Selinda Reserve bietet breit gefächerten Vogelreichtum: Wasservögel in den Uferzonen, Greifvögle in der Thermik über den trockenen Gebieten und viele Singvögel in den Wäldern und kleinen Gehölzen. |
Vögel Aufzählung: | Auswahl: Rotaugenente, Dreiband-Regenpfeifer, Turmfalke, Graufalke, Steppenadler, Senegaltschagra, Zwergteichhuhn, Schwarzkuckuck, Mittelreiher, Braunkopfliest, Hartlaubschnäpper, Rostwangen-Nachtschwalbe, Graukehl-Sumpfhuhn, Steinschwalbe, Rotschenkel, Damarabaumhopf, Kapgeier, Fahlschnäpper, Schilfrohrsänger, Weißkehlschwalbe, Rostbauch-Rußmeise, Grautoko, Schwarzhalsreiher, Rostsperling, Kaptriel, Weißschopf-Brillenvanga, Ohrengeier, Kurzzehenrötel, Rotkappenschwalbe, Scharlachspint, Braunkehlreiher, Gelbspötter, Strauß, Zwergstrandläufer, Karminspint, Gartengrasmücke, Teichrohrsänger, Rotkopfastrild, Bandastrild, Sabotalerche, Rohrdommel, Schleiereule, Sumpfbuschsänger, Wiesenweihe, Gelbschnabel-Madenhacker, Ostklapperlerche, Lappenstar, Glockenreiher, Feueraugenbülbül, Senegalkiebitz, Kappapagei, Akazienschnäpper, Fleckenadler, Goldschwanzspecht, Bergammer, Dominohabicht, Damarabindensänger, Rostschwanz-Steinschmätzer, Graufischer, Afrikaruderente, Rohrdommel, Nachtflughuhn, Kalaharizistensänger, Südbüscheleule, Höhlenweih, Schwarzflügel-Brachschwalbe, Natalnachtschwalbe, Kuckuck, Rotfußfalke, Tachirohabicht, Graukopfsperling, Bergzistensänger, Graufischer, Braunrückenpieper, Messingglanzstar, Wiedehopf, Braunrücken-Honiganzeiger, Weißbauch-Nektarvogel, Keilschwanz-Glanzstar, Ostklapperlerche, Scharlachweber, Rauchschwalbe, Gurrtaube, Schwarzkehl-Honiganzeiger, Laubbülbül, Maskenpirol, Halsband-Bartvogel, Rotbauchwürger, Bienenfresser, Weißbrauenweber, Wellenastrild, Wanderfalke, Weißrückengeier, Ziernektarvogel, Mangrovereiher, Keilschwanz-Glanzstar, Tahaweber, Natalrötel, Granatastrild, Königswitwe |
Pflanzen: | Im Osten an den Gewässerufern ist die Vegetation enorm abwechslungsreich. Man fährt durch offenes Grasland, durchquert kleine Galeriewälder, folgt den Verläufen der Schilf- und Papyrusgürtel und passiert kleine Lagunen mit Seerosen und Wasserschläuchen. In den trockenen Zonen wachsen oft Palmen mitten im offenen Gelände. Entlang der Südgrenze und im nordwestlichen Bereich gedeihen ausgedehnte Mopane-Wälder. Da die Wasserstände entlang des Spillway keinem regemäßigen, jährlichenMuster folgen, verändert sich die Vegetation immer wieder. Trockenheit liebende Pflanzenwerden von Sumpfgewächsen verdrängt. Nach ein paar Jahren kann sich die Entwicklung umkehren. |