Klima und die beste Reisezeit Malawi
Allgemeines zum Klima von Malawi
Malawi, ein Binnenstaat im südlichen Afrika, grenzt im Norden an Tansania, im Westen an Sambia und im Osten, Süden und Südwesten an Mosambik. Obwohl kleiner als Deutschland, bietet Malawi eine beeindruckende Vielfalt an Landschaften, darunter Wälder, Hügel, Berge, Savannen, Grasland und den Malawisee, der den drittgrößten See Afrikas darstellt und etwa ein Viertel der Landesfläche einnimmt.
Im Norden des Landes dominieren Berge und Plateaus wie das Nyika-Plateau, das Höhen von bis zu 2.500 Metern erreicht. Der höchste Berg in Malawi, der Sapitwe, befindet sich im Mulanje-Massiv im Süden des Landes. Im Süden erstreckt sich grünes Hügelland mit ausgedehnten Teeplantagen und dem Shire River, dem längsten Fluss des Landes.
Der Westen zeichnet sich durch weite Savannen, Grasland und lichte Wälder aus, während dichte Wälder hauptsächlich in den Bergregionen im Norden und Süden anzutreffen sind. Der Malawisee erstreckt sich über etwa 580 km entlang der gesamten Ostgrenze von Malawi, von Karonga im Norden bis kurz vor Liwonde im Süden.
Malawi hat ein subtropisches Klima mit vier unterschiedlichen Jahreszeiten. Die beste Reisezeit ist die kühle Saison von Mai bis Mitte August. Die heiße Jahreszeit beginnt im November mit dem Beginn der Regenzeit und dauert bis April an, gefolgt von der sogenannten Nachregenzeit zwischen Mitte April und Mai.
Die Regionen zeigen unterschiedliche Temperaturen. In den Hochlandgebieten herrscht im Allgemeinen kühleres und feuchteres Wetter, während die tiefer gelegenen westlichen Regionen warm und feucht sind. Entlang des Malawisees weht ein angenehmer kühlender Wind, obwohl diese Region die wärmste ist. Während der heißen Jahreszeit bewegen sich die Temperaturen im Durchschnitt zwischen 19 und 32°C, während sie in der kühleren Saison zwischen 14 und 24°C liegen. Im Juli können die Nächte in den Bergen besonders kühl und frostig sein.
Das nördliche Hochland
Mit Höhenlagen zwischen 2.100 und 2.500 Metern über dem Meeresspiegel gehört das nördliche Hochland von Malawi zur afromontanen Zone. Hier gedeihen immergrüne Feuchtwälder, die in den wärmeren Teilen Afrikas nur in höheren Regionen zu finden sind. Die Existenz dieser Wälder ist von Niederschlagsmengen abhängig, die etwa zwischen 800 und 2.500 mm pro Jahr liegen, was im Vergleich zum Rest des Landes als verhältnismäßig hoch betrachtet wird. Der Landesschnitt beträgt durchschnittlich etwa 900 mm jährlich.
Die Monate Oktober und November bringen die wärmsten Temperaturen in dieser Region mit sich, wobei sie auf bis zu 26°C steigen können. In der kühleren, trockenen Jahreszeit können die Nächte jedoch sehr kalt werden. Trotzdem bietet das nördliche Hochland von Malawi das ganze Jahr über günstige Bedingungen für Wander- und Trekkingtouren, und die meisten Campingplätze und Lodges sind das ganze Jahr über geöffnet. Es ist dennoch ratsam, sich vor der Reise über die aktuelle Wetterlage und die Zustände der Straßen zu informieren, da diese oft unpassierbar sein können.
Das Tiefland im Westen
Im westlichen Teil von Malawi erstrecken sich Savannen, Buschland und Plateaus, die Höhen von bis zu 1.000 Metern erreichen. Hier ist das Klima wärmer als in den höher gelegenen Regionen und schwüler als im Osten entlang des Malawisees. Die Durchschnittstemperaturen belaufen sich auf etwa 21°C, wobei die Höchsttemperaturen oft die Marke von 30°C überschreiten.
Mit der zunehmenden Westwärts Bewegung und einer tieferen Lage wird das Klima heißer und trockener, und die Landschaft wird von Savannen dominiert. Die Niederschlagsmenge beträgt durchschnittlich etwa 800 mm pro Jahr und ist somit geringer als im feuchteren Norden, insbesondere während der Trockenzeit im Juni, die nahezu keinen Regen bringt. Im Gegensatz zur Gegend entlang des Malawisees, fehlt hier der kühlende Wind. Das bedeutet, dass während der Regenzeit das schwülste Klima des Landes herrscht und man mit höherer Luftfeuchtigkeit rechnen muss. Trotzdem ist der westliche Teil das ganze Jahr über gut bereisbar.
Am Malawisee
Entlang des Malawisees im Osten des Landes erlebt man im Sommer ein angenehm warmes Wetter. Dieses subtropische Klima ist durch durchschnittlich milde Temperaturen von etwa 23,5°C, trockene und moderate Winter sowie regenreiche Sommer geprägt. In Regionen wie Nkhata Bay kann der jährliche Niederschlag nahezu 1.600 mm erreichen.
Der Malawisee selbst bietet das ganze Jahr über angenehme Oberflächentemperaturen, die sich zwischen 24°C und 28°C bewegen, und ein erfrischender Wind trägt dazu bei, dass das Klima hier angenehmer ist als im Westen des Landes. Eine Reise entlang des Malawisees ist zu jeder Jahreszeit möglich, wobei die Monate von Juni bis Oktober, die weniger Niederschlag bringen, bevorzugt werden. Während des Höhepunkts der Regenzeit von Januar bis April kann es jedoch vorkommen, dass einige Campingplätze und Lodges geschlossen sind.
Das Südliche Hochland
Im südlichen Hochland von Malawi findet man eine Vegetation, die dem Norden ähnlich ist. Der Niederschlag hier ist allerdings mit etwa 1.500 mm pro Jahr deutlich geringer, und eine kalte Winterzeit ist nicht vorhanden. Die Temperaturen bleiben relativ mild, was bedeutet, dass das südliche Hochland grundsätzlich das ganze Jahr über optimale Reisebedingungen bietet. Dennoch empfiehlt es sich, wenn man Regen vermeiden möchte, die Monate von Mai bis Oktober für die Reise zu wählen.
Fazit
Das Landesinnere, sowohl das Hochland im Norden als auch im Süden, ist das ganze Jahr über für Reisen geeignet. Im Hochland, vor allem im Norden, fällt mehr Regen, während die Wintermonate kalte Nächte bringen können. In den flacheren Regionen, insbesondere im Westen, herrscht ein wärmeres Klima, das mitunter schwül sein kann. Insgesamt kann Malawis Klima als gemäßigt für eine tropische/subtropische Region angesehen werden, was angenehme Reisebedingungen schafft. Egal in welcher Region, die kühle Saison von Mai bis Mitte August gilt oft als die angenehmste von den vier Jahreszeiten.
Die Jahreszeiten im Überblick
Die kühle Saison von Mai bis Mitte August
Das nördliche Hochland
Die kühle Saison beginnt im Mai und ist durch einen Rückgang des Niederschlags auf weniger als 10 mm pro Monat gekennzeichnet. Die Temperaturen liegen nun im Durchschnitt bei etwa 20°C (der Jahresdurchschnitt beträgt ca. 22,2°C), was für europäische Reisende in der Regel angenehm ist. Dennoch ist warme Kleidung für die kalten Nächte ratsam, insbesondere in höheren Lagen, wo es sogar frostig werden kann.
Die sogenannte Nachregenzeit ist vorbei, und im Juni gibt es nur noch wenig Regen, während im Juli und August so gut wie gar kein Niederschlag mehr fällt. Die Temperaturen sinken im Juni und Juli auf unter 20°C und sind landesweit am niedrigsten. Im August steigen die Durchschnittstemperaturen wieder auf 20°C an. Von Mai bis Mitte August sind die Wanderbedingungen am besten, und die Natur zeigt sich in einem tiefen Grün nach der vorangegangenen Regenzeit.
Das Tiefland im Westen
Die kühle Saison im Westen beginnt im Mai, mit Temperaturen, die tagsüber über 25°C liegen, während die nächtlichen Tiefstwerte auf unter 12°C fallen können. Juni und Juli sind die Monate mit den niedrigsten Durchschnittstemperaturen in dieser Region, wobei es im Schnitt nur noch etwa 16°C sind, und die Nächte werden noch kühler, mit Temperaturen unter 9°C. Der Niederschlag nimmt erheblich ab und erreicht weniger als 10 mm pro Monat. Im August herrscht in dieser Region das trockenste Wetter des Jahres, ohne jeglichen Niederschlag. Dieses gemäßigte Klima wird in der Regel von europäischen Reisenden als angenehm empfunden.
Am Malawisee
Am Malawisee kündigt der Mai den Beginn der kühlen Saison an. Die Wassertemperatur an der Oberfläche des Malawisees sinkt das ganze Jahr über nicht unter 24°C, was Badeaktivitäten das ganze Jahr über ermöglicht. Es kann immer noch regnerisch sein, wobei etwa 140 mm Niederschlag fallen, aber die Temperaturen bewegen sich in einem angenehmen Bereich von etwa 18 bis 27°C. Auch in den Monaten Juni und Juli herrschen angenehme Temperaturen von 15 bis 26°C, und vereinzelte Schauer von nur etwa 30 mm Niederschlag können das Stranderlebnis nicht trüben, sodass dies vielleicht als die angenehmste Zeit des Jahres gilt. Im August wird es noch etwas wärmer, und es bleibt trocken.
Das südliche Hochland
Im Mai herrschen durchschnittliche Temperaturen von etwa 19°C, und es fällt nur wenig Niederschlag mit nur 14 mm, was bereits als sehr trocken gilt. In der kühlen Saison, die das angenehmste Reisewetter bietet, erreichen die Temperaturen im Juli ihren Tiefpunkt mit einem Durchschnitt von etwa 16,5°C und nur 10 mm Niederschlag.
Im August regnet es nur noch etwa 6 mm, und die Temperaturen steigen deutlich auf über 18°C. Im Süden und Norden fällt mehr Regen als im Landesinneren, wobei im Süden deutlich weniger Niederschlag auftritt als im Norden. Dennoch gibt es keine Monate ohne jeglichen Niederschlag.
Die heiße Zeit von Mitte August bis November
Das nördliche Hochland
Im September liegen die Temperaturen bei etwa 13,5°C, und es bleibt weiterhin trocken, nachdem die Temperaturen im August allmählich wieder angestiegen sind. Erst im Oktober beginnen leicht Regenfälle, jedoch mit geringen durchschnittlichen Niederschlägen von 13 mm pro Monat. Der Oktober zeichnet sich durch eine Durchschnittstemperatur von über 26°C aus, was ihn zum wärmsten Monat des Jahres macht. Trotzdem ist das Klima in den Bergen angenehm, und die Bedingungen zum Wandern bleiben günstig.
Mit dem November beginnt die Regenzeit, begleitet von einer leichten Abkühlung auf etwa 25,5°C, und die Niederschläge nehmen allmählich zu und erreichen 91 mm.
Das Tiefland im Westen
Im November beginnt die Regenzeit mit rund 65 mm Niederschlag, während im Oktober langsam erste Anzeichen von Regen auftreten (9 mm). Dieser Monat ist von durchschnittlichen Temperaturen von über 30°C geprägt. Im September steigen die Temperaturen bereits auf deutlich über 20°C, und im August erfolgt ein Anstieg auf durchschnittlich 17,5°C. Es bleibt weiterhin trocken.
Am Malawisee
Für diejenigen, die trockenes und warmes Wetter bevorzugen, sind die Monate von August bis Oktober ideal. In diesen Monaten gibt es maximal 5 mm Niederschlag. Im September liegen die Temperaturen bei etwa 23°C, mit Spitzenwerten von über 29°C. Das Thermometer steigt weiter an und erreicht im November, dem heißesten Monat des Jahres, durchschnittliche Temperaturen von knapp 26°C. Ab November beginnt die Regenzeit.
Das südliche Hochland
Ab Mitte August beginnt die heiße Phase der Trockenzeit, wobei der September mit lediglich 5 mm Niederschlag der trockenste Monat ist. Die Temperaturen steigen auf 21°C im September und auf 23,3°C im Oktober, wobei Spitzenwerte von knapp 29°C erreicht werden. Gleichzeitig deuten erste Anzeichen auf die bevorstehende Regenzeit hin, die jedoch mit moderaten Niederschlägen von 29 mm noch verhältnismäßig mild ausfällt.
Die Regenzeit von November bis April
Das nördliche Hochland
Die Regenzeit im nördlichen Hochland erstreckt sich von November bis April. Dabei steigt die Niederschlagsmenge allmählich an, wobei im Dezember etwa 214 mm, im Januar etwa 260 mm und im Februar etwa 240 mm Regen fallen. Dies geht einher mit Temperaturen, die sich auf durchschnittlich 23 bis 24°C einpendeln, was zu einer schwülen und feuchten Atmosphäre führt. Im April beginnt eine leichte Abkühlung, wobei die Regenmenge auf etwa 150 mm zurückgeht.
Die Regenzeit im nördlichen Hochland ist äußerst variabel, mit Niederschlägen von 1.000 bis maximal 3.000 mm, abhängig vom Jahr und der Region. Dies kann zu Überschwemmungen und unpassierbaren Straßen führen, was Reisen zu gewissen Zeiten nicht möglich macht. Nicht alle Lodges und Camps schließen jedoch während dieser Zeit, daher ist es ratsam, im Voraus genau zu recherchieren. Das heiße und extrem schwüle Klima ist jedoch nicht für jeden geeignet und wird älteren oder körperlich weniger fitten Personen nicht empfohlen.
Das westliche Tiefland
Im westlichen Tiefland ist der November der schwülste Monat mit einer durchschnittlichen Temperatur von fast 24°C. Dies geht einher mit einem Anstieg der Niederschläge im Dezember auf etwa 175 mm und im Januar auf etwa 255 mm, bevor sie im Februar auf etwa 200 mm zurückgehen. Die Luftfeuchtigkeit ist aufgrund des fehlenden Windes extrem hoch, und morgendliche Luftfeuchtigkeitswerte von 90 bis sogar 100 % sind keine Seltenheit. Die Temperaturen bleiben konstant bei etwa 22°C. Im März, mit 21,5°C und etwa 130 mm Regen, endet die Regenzeit. Das Klima im Westen variiert je nach Lage, wobei sich mit zunehmender Entfernung in den Westen die Savanne ausbreitet und die Bedingungen trockener und heißer werden (mit Spitzenwerten von weit über 30°C).
Am Malawisee
Am Malawisee bleibt das Klima trotz des Regens und der Hitze vergleichsweise mild, da ein kühlender Wind weht. Von November bis Mai sind kontinuierliche Regenfälle zu erwarten, wobei im Dezember und Januar Temperaturen von über 25°C und Niederschläge zwischen 220 und 260 mm zu verzeichnen sind. Von Februar bis April fallen die Temperaturen auf etwa 24°C. Der Höhepunkt der Regenzeit am Malawisee tritt erst im März auf, wenn über 300 mm Niederschlag erwartet werden. Selbst im April sind die Niederschlagsmengen immer noch hoch, übersteigen jedoch nicht die 270-mm-Marke.
Das südliche Hochland
Im südlichen Hochland beginnt im November die Regenzeit, gekennzeichnet durch etwa 100 mm Niederschlag und durchschnittliche Temperaturen von 23,4°C, was den Monat zum wärmsten des Jahres macht. In den darauffolgenden Monaten bis April bleibt die Luftfeuchtigkeit hoch. Die Regenmengen steigen im Dezember auf 215 mm und im Januar auf 260 mm, sinken jedoch im Februar auf etwa 210 mm. Die Temperaturen bleiben konstant bei etwa 22 bis 23°C, während es im April leicht abkühlt, begleitet von anhaltenden Niederschlägen von etwa 160 mm. Da im Süden im Allgemeinen weniger Regen fällt als im Norden, ist das Klima auch während der Regenzeit etwas angenehmer. Dennoch bleibt es schwül, wie im gesamten Land außerhalb des Malawisees.
Die Nachregenzeit von April bis Mai
Das nördliche Hochland
Die Übergangszeit von der Regenzeit zur kühlen Saison, die als beste Reisezeit gilt, ist durch die kurze Nachregenzeit gekennzeichnet. Im April, obwohl der Regen bereits abgenommen hat, fallen noch immer kräftige Niederschläge von etwa 35 mm.
Das westliche Tiefland
Im April, wenn die Regenzeit endet und die kurze Nachregenzeit beginnt, erreicht die Temperatur etwa 20,5°C, begleitet von Niederschlägen von 40 bis 50 mm. Der Mai markiert den Beginn der Hochsaison. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die schwülen Monate, die von extremer Luftfeuchtigkeit geprägt sind, nicht für jedermann geeignet sind. Insbesondere ältere oder weniger körperlich fitte Personen sollten einen Aufenthalt in der Regenzeit vermeiden.
Am Malawisee
Der Malawisee unterscheidet sich von anderen Regionen des Landes durch angenehmere Bedingungen aufgrund geringerer Luftfeuchtigkeit. Die kurze Nachregenzeit existiert hier nicht, und es regnet durchaus viel von April bis Mai. Im April werden die zweithöchsten Niederschlagsmengen des Jahres gemessen, während im Mai immer noch 140 mm Regen fallen. Die durchschnittliche Temperatur im Mai liegt bei etwa 22,5°C und leitet den Beginn der kühlen Saison ein.
Das Südliche Hochland
Im März fiel mit 160 mm noch vergleichsweise viel Regen, doch im April reduziert sich die Niederschlagsmenge um fast 100 mm auf etwa 60 mm. Die Temperaturen bewegen sich um die Marke von etwa 21°C, was zwar nicht so kühl ist wie in den darauffolgenden Monaten, aber dennoch angenehmer erscheint.