Chobe National Park

Name:Chobe National Park
Größe:10534 km²
Highlights:Der Chobe National Park ist der beliebteste Park in Botswana. Das hat zwar damit zu tun, dass er sehr gut erreichbar ist, aber der Hauptgrund liegt im immensen Tierreichtum an und südlich von der Chobe River Front.  Der Chobe River bildet die natürliche Nordgrenze des Chobe National Park. In den trockenen Monaten ist er die einzige Wasserquelle weit und breit und zieht enorm viele Tiere an, darunter die vielleicht größten Elefantenherden Afrikas. Weil man die Tiere sowohl zu Land als auch vom Wasser her beobachten kann, ist es sehr einfach, hervorragende Bilder der Tiere zu machen. 
Die meisten Besucher meinen die Chobe River Front, wenn sie vom Chobe National Park sprechen. Damit ist ein ca. 400 km² großes Areal zwischen dem Flussufer und der Hauptstraße A33, die mitten durch den Park läuft gemeint. Dort konzentrieren sich die Tiere aber auch die Besucher. 
Der wesentlich größere Rest vom Park wird meist separat behandelt, besonders die Savute Region, die fast vollständig innerhalb vom Park liegt, aber auf Grund ihrer bemerkenswerten Topografie als eine eigenständige Region betrachtet wird.
Mitten im Park und weit südlich der Chobe River Front gibt es noch das Gebiet der Nogatsaa Pans entlang des meist trockenen Ngwezumba River.  Dort gibt es viele Tiere zu sehen, allerdings nur ein einziges Camp, die Nogatsaa Pans Chobe Lodge.

Der Chobe National Park läuft weitestgehend unter dem Kürzel CH3. Nur der südlichste Zipfel gehört in eine andere Verwaltungszone und hat das Kürzel NG 40.

Pro:Fantastische Landschaft im Juni und Juli
Allerbeste Tiersichtungen an der Chobe River Front zwischen August und Mitte November
Enorme Tierdichte ganzjährig
Con:Auf der Kasane-Seite gibt es in der Hochsaison oft Stau
Sehr viele Fahrzeuge im Park
Nur zwei Unterkünfte INNERHALB der Parkgrenzen an der Chobe Riverfront

Beste Zeit:

Auch wenn man im Chobe National Park ganzjährig sehr gute Tierbeobachtungen haben kann, stechen zwei Zeiten heraus: Einerseits Juni und Juli, wenn die Caprivi Flood Plains ihrem Namen Ehre geben und weitläufig unter Wasser stehen. Die Landschaft ist dann kaum zu vergleichen, mit der Zeit um Dezember, wenn der Chobe River vor Allem im Westteil der River Front manchmal kaum noch zu erkennen ist. 
Andererseits sind es die trockenen Monate ab August bis Mitte November. Das ist die Zeit der großer Elefanten- und Büffelherden, sowie großer Giraffengruppen. Die Löwen liegen oft nicht weit vom Ufer unter den Bäumen, die Leoparden schleichen durch das Gebüsch und die Wildhunde machen leichte Beute in der Uferzone.
Einzelheiten zu den Jahreszeiten finden Sie in unserem Safarimonatskalender für das Okavango-Delta.
Aktivitäten:Im Chobe National Park gibt es strikte Öffnungszeiten. Nur Game Drives sind erlaubt, nicht jedoch Night Drives, Off Roading oder Walking Safaris. Jeder Besucher sollte aber eine Chobe River Safari anstreben. Auf mehr oder weniger großen Booten fährt man langsam am Ufer entlang und sieht die trinkenden Tiere von vorn, meist auch noch im besten Nachmittagslicht. Vom Fluss aus kann man außerdem die vielen Nilpferde, Krokodile und Nilwarane sowie etliche Wasservögel aus der Nähe sehen. 
Camps:Hier geht es nur um die Camps, die IM Park oder auf seiner Westseite liegen: Chobe Elephant Camp, Muchenje Safari Lodge, andBeyond Chobe under Canvas, Chobe Game Lodge, Nogatsaa Pans Lodge, Ngoma Safari Lodge.
In Kasane gibt es eine große Zahl weitere Lodges, Hotel, Resorts, Camps und Gästehäuser, die im Kasane-Kapitel behandelt werden. 
Betreiber:Bush Ways Safaris, andBeyond, Desert & Delta Safaris, Machaba Safaris
Anreise:Mit dem Flugzeug nach Kasane International Airport (BBK). Von dort sind es kaum 15 Minuten bis zum Nationalparkeingang. Als Selbstfahrer erreicht man den Park von Katima Mulilo, Namibia, über die Ngoma Bridge, oder aus Sambia über die neue Brücke bei Kazungula (es gibt zwei Ortschaften mit diesem Namen, eine direkt vor der Brücke auf der Botswana-Seite, die andere direkt vor der Brücke auf der Sambia-Seite).  Außerdem kann man unproblematisch aus Victoria Falls, Simbabwe, anreisen. 
Von Kasane aus führt innerhalb Botswanas die A33 in andere Regionen. Richtung Westen und Südwesten erreicht man das Linyanti-Gebiet und die Savute-Region, später auch das Okavango-Delta. Dieser Weg ist anspruchsvoll und nur mit Allradantrieb zu schaffen. In südöstlicher Richtung führt die A33 nach Nata, wo man immer noch auf Asphalt Richtung Maun abbiegen oder Richtung Francistown und Gaborone weiterfahren kann.
Bei Pandamatenga gibt es einen Buschgrenzübergang in den Hwange National Park, Simbabwe, der nur für Allradfahrzeuge passierbar ist, aber eine Verbindung zwischen den beiden Parks unter Vermeidung von Victoria Falls oder sogar Kasane schafft.
Landschaft:An der Chobe River Front fällt zu allererst die Böschung auf. Während im Okavango-Delta alles völlig flach ist, erhebt sich hier eine ca. 40m hohe Geländestufe, die die Fließrichtung des Chobe River vorgibt und zugleich der Grund ist, warum die südlicheren Teile des Parks kein Wasser vom Chobe River erhalten. Wenn im Juni und Juli der Chobe River Hochwasser führt, verwandelt sich die Flusslandschaft vor der Geländestufe in einen riesigen See. Dieser breitet sich auf den Caprivi Flood Plains von Namibia aus, aber von Botswana und der etwas erhöhten Uferlage kann man diese Wasserlandschaft besser erkennen. 
Sobald man sich vom Flussufer entfernt und nach Süden fährt wandelt sich die Landschaft in eine trockene Buschlandschaft, in der sich hier und da größere Pfannen mit befinden. Die größten halten auch noch im August oder September Reste von Wasser und ziehen Tiere an. Noch weiter südlich trifft man auf das meist trockene Bett des Ngwezumba River. Dieser sammelt das Regenwasser aus der Hwange Region und aus dem zentralen Chobe National Park und leitet es Richtung Mababe Depression (die auch größtenteils zum Chobe National Park gehört) ab. Entlang des Ngwezumba River gibt es eine größere Zahl produktiver Pfannen und Wasserlöcher mit guten Möglichkeiten, Tiere zu sehen. 
Erschließung:

Die Chobe River Front ist sehr gut erschlossen. Sowohl auf der Ostseite von Kasane her als auch auf der Westseite von Ngoma Bridge her kann durch das Sedudu Gate (osten) und das Ngoma Gate (Westen) in den Park einfahren. Es gibt eine Hauptpiste, die im Wesentlichen dem Flussufer folgt und sich teilweise in weitere Nebenpisten aufspaltet, die später wieder zusammenkommen. Von dieser Piste führen immer wieder Sackgassen hinter ans Flussufer, wo man dann den besseren Überblick hat.  Außerdem verbinden eine ganze Reihe von Nord-Süd verlaufenden Pisten die River Front Piste mit der asphaltierten A33. Es ist darum gut möglich Game Drives schnell zu Ende zu bringen, indem man auf dem jeweils kürzesten Weg zur A33 fährt, um von dort eines der beiden Tore anzufahren. 

Auf der Ostseite der Chobe River Front liegt der internationale Flughafen von Kasane (BBK) und die Stadt Kasane. Von Kasane aus führen asphaltierte Straßen nach Livingstone, Sambia, und nach Victoria Falls, Simbabwe. Die Straße nach Sambia ist neuerdings durch eine Brücke erschlossen, Fährfahrten über den Sambesi sind nicht mehr nötig. Am Sambesi Nordufer kann man dann nach Nordwesten abbiegen, um Katima Mulilo in Namibia zu erreichen. Nach Namibia kommt man aber auch durch den westlichen Grenzübergang von Ngoma Bridge. 

Damit ist Kasane und die Chobe River Front eine Art touristischer Angelpunkt. Man kann aus allen Richtungen anreisen, zu Land oder in der Luft. Es kommen die Selbstfahrer genauso Luxusreisende, wie größere Gruppen und sogar die Tagesbesucher von den Viktoriafällen.  In der Hochsaison herrscht darum besonders am Sedudu Gate sehr reger Betrieb. Es kommt zu Wartezeiten und Staus. Auch nachdem man endlich in den Park eingefahren ist, dauert es um die 30 Minuten, bis sich die Fahrzeuge im Gelände verteilt haben.  Da der Park sehr strikte Öffnungs- und Schließungszeiten hat, gibt es kaum Möglichkeiten, dem Gedränge zu entkommen, es sei denn man bucht eine der sehr wenigen Unterkünfte INNERHALB der Parkgrenzen oder auf der Westseite bei Ngoma Bridge (siehe „Camps“ unten).

Tiere  Überblick:Berühmt ist Chobe für die größten Elefantenherden auf dem Kontinent. Man kann ohne Übertreibung auf hunderte von Tieren stoßen, die entsprechend viel Platz am Ufer einnehmen, wenn sie alle zur gleichen Zeit zum Trinken kommen. Aber auch die Büffelherden sind sehr groß.  Löwen kann man praktisch immer sehen. Leoparden sind auch zahlreich präsent, auch wenn sie sich besser verstecken als die Löwen. Die Wildhundrudel machen ebenfalls regelmäßig Beute, aber da Offroading nicht erlaubt ist, ist es schwierig, ihnen bei der Jagd zu folgen. Nur hier kann man übrigens in Botswana Pukus sehen, eine Antilopenart, die man sonst eher aus Sambia kennt.
Tiere AufzählungRaubtiere: Löwen, Leoparden, Wildhunde, Tüpfelhyänen, Schabrackenschakal, Streifenschakal, verschiedene Mangustenarten, Zibetkatzen, Ginsterkatzen, Honigdachse; selten: Geparden, Servale, Karakale, Aardwolf, African Wildcat, Löffelhunde, Cape Otter
Kleinsäugetiere: Stachelschweine, Spring Hare, Scrub Hare; selten: Schuppentier, Aardvark
Pflanzenfresser: Elefanten, Büffel, Giraffen, Kudus, Elenantilopen, Gnus, Tsessebe, Wasserbock, Zebra, Buschbock, Duiker, Riedbock, Rappenantilope, Pferdeantilope, Warzenschwein, Steinböckchen, Nilpferd, Impala, Rote Moorantilope, Pukus
Primaten: Pavian, Grüne Meerkatze, Bush Baby
Verschiedene Nagetiere, Fledermäuse, Rüsselspringer, Erdhörnchen, Erdmännchen
Reptilien: Große Krokodile, Nilwarane, Felsenpython, Chameleons, Leopardenschildkröten, Puffottern, Geckos
Vögel Überblick:Am Fluss sieht man Reiher, Pelikane, Schreiseeadler, Fischadler, oder sogar Afrikanische Scherenschnäbel. Verschiedene Eisvögel sitzen auf Zweigen über dem Wasser und stürzen sich auf kleine Fische im Wasser. In den trockenen Gebieten sieht man Perlhühner, Schlangenadler, Bussarde, Geier und Trappen.
Vögel Aufzählung:Auswahl:  Rotschnabelente, Weißrückenreiher, Weißschopf-Brillenvanga, Graufischer, Fledermausadler, Mauersegler, Rotschnabel-Madenhacker, Kaptäubchen, Schwalbenschwanzspint, Maskenpirol, Klunkerkranich, Doppelband-Rennvogel, Lannerfalke, Schwarzkehl-Honiganzeiger, Weißflügel-Seeschwalbe, Kuhreiher, Riesenglanzstar, Erdsteinschmätzer, Maricoschnäpper, Amethystrennvogel, Rotschwanz-Zistensänger, Goliathreiher, Hirtenregenpfeifer, Graubülbül, Kapsegler, Silbersinghabicht, Hirtenregenpfeifer, Palmensegler, Halbmondtaube, Zimtracke, Goliathreiher, Granatastrild, Weißrückenreiher, Rotfußfalke, Akazienrußmeise, Waldwasserläufer, Palmensegler, Mosambikgirlitz, Elfenastrild, Teichhuhn, Braunkehlweber, Schopfadler, Kapsteinsperling, Rotgesicht-Zistensänger, Tachirohabicht, Goldbugpapagei, Tropenwürger, Mäusebussard, Palmensegler, Riesentrappe, Afrikakuckuck, Rotschulter-Glanzstar, Rotgesicht-Zistensänger, Rotringtoko, Sambesi-Rußmeise, Elfenastrild, Wachtel, Kampfadler, Rotschnabeldrossel, Bindenfischeule, Schwarzrückenfalke, Rotnasen-Grüntaube, Schwarzkuckuck, Afrika-Wollhalsstorch, Goldpirol, Elfenastrild, Weißflügel-Seeschwalbe, Termitenschmätzer, Dreifarben-Brillenvanga, Weißbrauenweber, Spornkuckuck, Temminckrennvogel, Graukopfmöwe, Uferschwalbe, Akazienrußmeise, Dorngrasmücke, Lerchenammer, Braunbürzelamarant, Hartlaubdrosselhäherling, Schwarzstirnwürger, Einsiedlerkuckuck, Grünmantel-Bogenflügel, Spornkuckuck, Kuhreiher, Rotscheitel-Zistensänger, Fleckenflughuhn, Klaaskuckuck, Grünbaumhopf, Helmperlhuhn, Weißbrauen-Heckensänger, Schreiseeadler, Flussuferläufer
Pflanzen:Auf den Schwemmebene und am Fluss wachsen Gräser und Seggen. Wo das Flussbett permanent Wasser führt, sieht man auch Schilf und Papyrus. Aber sobald das Ufer aufsteigt und später der Park eine Art durchschnittshöhe erreicht, sieht man vor allem Mopanewälder, niedriges Gestrüpp und den gelegentlichen Baobab. Im Ufernähe ist die Artenvielfalt bei den Bäumen noch am höchsten.

Interaktive Karte vom Chobe National Park

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