Savute
Name: | Savute-Region. Administrativ ist die Savute Region ein Teil vom Chobe National Park, wird aber vollkommen eigenständig behandelt. |
Größe: | Diese Region ist nicht präzise definiert. Es handelt sich um ein Gebiet, in dessen Mittelpunkt die Stelle liegt, wo der Savute Channel seine Laufrichtung von West-Ost auf Nord-Süd ändert und ungefähr 2000km² umfasst. An diesem Ort konzentrieren sich die meisten Camps der Region. Wir sprechen in diesem Zusammenhang vom Savute-Knie. |
Highlights: | Die Savute Region ist bemerkenswert. Hier findet man - im Gegensatz zu praktisch allen anderen Regionen in der Kalahari - Granithügel. Auch tritt der Savute Channel nach dem Richtungsknick in die Savute Marsh ein, ein sumpfiges und baumloses Grasland mit vielen Tieren. Es gibt aber auch riesige Pfannen nördlich vom Channel, die große Elefantenherden anziehen und dann ist da noch der Savute Channel selbst, ein Kuriosum der Hydrographie, denn wenn in der Linyanti Region das Hochwasser eintrifft, dann fließt ein Teil davon für gewöhnlich in den Channel ein und versickert und verdampft schlussendlich in der Savute Marsh. Aber es hat etliche Jahre in Folge gegeben, in denen der Savute Channel trotz Hochwasser vollkommen trocken blieb und entsprechend auch kein Wasser in der Savute Marsh ankam. Aber dann änderte sich irgendetwas – vermutlich durch leichte tektonische Hebungen oder Senkungen im Untergrund – und der Savute Channel war plötzlich wieder prall mit Wasser gefüllt. Sowohl das Trockenfallen als auch die Wiederbefüllung hatte dramatische Auswirkungen auf das Ökosystem und die Tierwelt. Erst verschwanden die Tiere über einen Zeitraum von 2-3 Jahren völlig, dann kehrten sie alle wieder zurück. Zuletzt führte der Savute Channel genug Wasser, um die Tiere am Leben zu erhalten, war aber nur selten so gefüllt, dass man darauf Kanu fahren konnte. |
Pro: | Fantastische Wildtierdicht mit viel Interaktion Enorm abwechslungsreiche Landschaft Sehr gute Ergänzung zum Okavango-Delta |
Con: | Keine Night Drives, keine Walking Safaris, kein Offroading |
Beste Zeit: | Die meisten Tiere sind in den Monaten zwischen Mitte November und Ende April zu sehen, wenn es überall kleine und große Wasserlöcher gibt. Zwar ziehen einige Tiere anschließend zum Chobe oder Okavango, aber es bleiben immer noch sehr viele Tiere in der Region und setzen sich harter Konkurrenz um die verbleibenden Wasserlöcher aus. Das ist eine spannende Zeit, weil man sehr viele Interaktionen zwischen den Tieren beobachten kann. Einzelheiten zu den Jahreszeiten finden Sie in unserem Safarimonatskalender für das Okavango-Delta. |
Camps: | Savute Safari Lodge, Belmond Savute Elephant Lodge, andBeyond Savute under Canvas, Ghoha Hills Lodge, Camp Savuti - nicht zu verwechseln mit Savuti Camp in der NG 15 Linyanti-Konzession |
Aktivitäten: | Game Drives, kurze Wanderungen zu den Felsmalereien – ausschließlich mit Guide: Nicht erlaubt: Night Dives, Walking Safaris und Offroading |
Betreiber: | Belmond, Desert & Delta Safaris, andBeyond, SKL |
Anreise: | Etwa 4km nördlich vom Knick liegt der Savute Airstrip, der alle Unterkünfte in der Region bedient. Ansonsten kann man selbst in das Gebiet hineinfahren, allerdings ausschließlich mit Allradfahrzeugen. Zwei Pisten führen in etwa parallel zum Südende der Mababe Depression und weiter nach Khwai und Moremi. Eine Piste führt zum dem kurzen Uferabschnitt am Linyanti, der noch zum Chobe National Park gehört. Eine weitere, wichtige Piste führt direkt zur Chobe River Front und zwar durch das Chobe Forest Reserve hindurch, und die letzte Piste führt in das Herz des Chobe National Park, vorbei an der Nogatsaa Pan bis zur Chobe River Front, ist aber weniger direkt. |
Landschaft: | Vier Landschaften kann man unterscheiden. Zuerst einmal ist das der Savute Channel. Er windet sich kurvenreich durch die Landschaft. An seinen Ufern wachsen Galeriewälder und bilden sich kleine Lagunen. In gewisser Weise ähnelt der Savute Channel den Flusslandschaften im Okavango-Delta. Dann gibt es in der Zone des Knicks Granithügel, acht an der Zahl. Einige von ihnen beherbergen Felsmalereien. Auf den größten, den Quarry Hill kann man für den Ausblick hinauffahren. Diese Hügel sind voller Felsen und Geröll und bieten Leoparden hervorragende Verstecke. Sie bieten aber auch Pflanzen ein Auskommen, die mit dem Kalahari-Sand nicht zurechtkommen. Dann folgt nach dem Knick Richtung Süden die Savute Marsh. Zunächst ist das nur das sumpfige Gebiet, in dem sich das Wasser des Savute Channel verliert. Je weiter man nach Süden kommt, desto trockener wird es. Aber eigentlich ist die Savute Marsh nur der nördlichste Zipfel der knapp 1000km² großen Mababe Depression. Diese war einst ein See, hat sich aber in Grasland verwandelt und nicht in eine Salzpfanne, wie in Makgadikgadi. Die Mababe Depression ist reines Grasland und vollkommen baumlos. Ihre Grenze erkennt man an den Bäumen und Büschen an den Rändern. Im Grasland sind enorm viele Säugetier und spezialisierte Vögel unterwegs, scharf beobachtet von den Raubtieren, die sich oft am Rand im Schatten der Bäume und der Büsche aufhalten und auf Gelegenheiten warten. Und schließlich gibt es nord-nordöstlich vom Knick noch eine Reihe sehr großer Pfannen, die aber eher die Kriterien von Wasserlöchern als von Salzpfannen erfüllen. Sie halten noch lang in die trockenen Monate hinein Wasser und locken darum viele Tier an, vor Allem große Elefantenherden. |
Erschließung: | Das Wegenetz um den Knick herum, aber auch entlang des Savute Channel und im nördlichen Teil der Savute Marsh ist sehr dicht. Aber je weiter man sich vom Knick entfernt, desto schwieriger können die Pisten werden. Am Knick gibt es eine solide Brücke über den Savute Channel. Nach Nordwesten führt eine Piste in das Linyanti-Gebiet, nach Nordosten Richtung Chobe River Front. Nach Süden gibt es zwei Pisten, die ein entlang der Mababe Depression, die andere etwas weiter westlich entlang des Sandridge, einer völlig geradlinig verlaufenden, geologischen Formation, die wahrscheinlich in grauer Vorzeit eine Düne an einem See war. |
Tiere Überblick: | Die Region ist für ihre Raubtiere berühmt geworden. Als in den frühen achtziger Jahren der Kanal wieder austrocknete, dokumentierten Dereck and Beverley Joubert diesen Prozess in ihrem Film „Stolen River“, und zeigten darin auch große Löwenrudel, die sich bei ihren Beutezügen auf Elefanten spezialisiert hatten. Löwen und Elefanten gibt es heute immer noch, aber auch Nilpferde dringen vom Linyanti bis hierher vor. Hinzu kommen die Leoparden in den acht Hügeln und Wildhunde entlang der buschigen Uferzonen des Savute. Selbst Geparden kann man sehen, denn die offene Savute Marsh ist ideales Jagdgebiet. In den feuchten Monaten kann man große Zebraherden beobachten. |
Tiere Aufzählung | Raubtiere: Große Löwenrudel, Leoparden, Wildhunde, Geparden, Tüpfelhyänen, Schabrackenschakal, Streifenschakal, Streifenmangusten, Slender Mongoose, White Tailed Mongoose, Zibetkatzen, Ginsterkatzen, Honigdachse, Servale, Karakale, Aardwolf, African Wildcat, Löffelhunde Kleinsäugetiere: Stachelschweine, Spring Hare, Scrub Hare; selten: Schuppentier, Aardvark Pflanzenfresser: Giraffen, Kudus, Impala, Elenantilopen, Gnus, Tsessebe, Wasserbock, Zebra, Buschbock, Duiker, Riedbock, Rappenantilope, Pferdeantilope, Warzenschwein, Steinböckchen, Nilpferd Primaten: Pavian, Grüne Meerkatze, Galago oder Bush Baby Verschiedene Nagetiere wie Mäuse und spezialisierte Ratten, Fledermäuse, Rüsselspringer, Klippschliefer Reptilien: Krokodile, Felsenpython, Leopardenschildkröte, Rock Agama, Geckos, Nilwarane |
Vögel Überblick: | Viele Vögel aus dem Okavanago kommen auch hier vor, denn die Lebensräume sind sehr ähnlich. Auffällig sind aber die vielen Trappen, Strauße, Lerchen und Sekretäre in der Savute Marsh. Natürlich gibt es angesichts der Dichte von Raubtieren und Pflanzenfressern sehr viele Geier, darunter die Ohrengeier, Weißrückengeier und Wollkopfgeier. |
Vögel Aufzählung: | Auswahl: Pfeifnachtschwalbe, Lerchenammer, Afrikakuckuck, Milchuhu, Zwergrötelschwalbe, Glockenreiher, Graurückenlerche, Rohrweihe, Klunkerkranich, Marabu, Goldpirol, Kobalteisvogel, Maricoschnäpper, Fleckenadler, Papyrusrohrsänger, Afrikabekassine, Afrika-Zwergohreule, Wassertriel, Riesenfischer, Bartweber, Rubinkehlpieper, Goldbugpapagei, Glanzente, Savannenadler, Rotkopffalke, Gelbkehl-Flughuhn, Oryxweber, Sumpfwürger, Weißstorch, Tropenwürger, Schreiadler, Rotkappenlerche, Rostschwanz-Steinschmätzer, Graureiher, Afrika-Wollhalsstorch, Rotbauchwürger, Grünbaumhopf, Rotschnabelfrankolin, Fleckenadler, Schikrasperber, Marabu, Schikrasperber, Goldbugpapagei, Rötelfalke, Häherkuckuck, Grünschwanz-Glanzstar, Namaflughuhn, Kalaharizistensänger, Elfenastrild |
Pflanzen: | Auf den Granithügeln wachsen junge Baobabs, Bottle Plans, Dornsträucher und Laubbäume, die in den heißen Monaten ihre Blätter verlieren. Am Savute Channel gedeihen kleine Galeriewälder. Hier und da sieht man Unmengen toter Bäume. Diese sind abgestorben, als der Savute Channel Mitte der fünfziger Jahre nach Jahrzehnten der Trockenheit zu fließen begann und ihre Wurzeln ertränkt hat. An den Rändern der Savute Marsh wachsen die unterschiedlichsten Bäume und Sträucher, darunter viele Akazien. Die Savute Marsh selbst ist ein reines Grasland, völlig offen und baumlos. Das gilt umso mehr, je weiter man nach Süden vordringt. |