Wieviel Trinkgeld gibt man auf einer Safari ?
Grundsätzlich gibt man soviel, wie man es persönlich für angemessen hält. Aber dafür hat man ohne Safari-Erfahrung kein Gefühl. Die folgenden Überlegungen können helfen.
Trinkgelder gehen an Guides, Tracker, Poler, Zimmerpersonal, Kofferträger oder Fahrer und sogenannten "General Staff".
Trinkgelder gibt man in der Regel am Ende eines Aufenthaltes in einem Camp, denn man verbringt meist mehrere Tage immer mit dem selben Guide oder Tracker. Manchmal gibt man das Trinkgeld schon früher, z.B. an einen Mokoro-Poler, dem man höchstwahrscheinlich nur einmal begegnet. Hat man für den gesamten Reiseverlauf eine privaten Guide, dann überreicht man Trinkgeld am letzen Abend oder Morgen.
Trinkgelder gibt man in Scheinen. Die Landeswährung wird natürlich immer gern genommen, aber auch US-Dollar - die am weitesten verbreitete Währung für Trinkgelder, Euro, Schweizer Franken oder Britisches Pfund. Münzen bereiten Schwierigkeiten, weil sie in den lokalen Banken nicht getauscht werden können.
Geben Sie Trinkgelder, wenn die für Sie erbrachte Leistung des Guides, des Tracker, des Zimmerpersonal überzeugt hat, wenn sie beeindruckt waren und sich ihre Reiseerlebnis dadurch subjektiv verbessert hat.
Geben Sie entsprechend kein Trinkgeld, wenn die Leistung schlecht war, nicht so erbracht wurde wie versprochen, oder wenn es - was selten vorkommt - auf der persönlichen Ebene Schwierigkeiten gegeben hat.
Guides stehen in der Trinkgeld-Hierarchie am weitesten oben, denn ihr Beitrag zu einem schönen Reiseerlebnis ist ganz erheblich. Auf Basis von allgemeinen Empfehlungen bekommen sie 10 USD, in Luxus Camps auch 15 USD pro Nacht pro Person.
Tracker erhalten 5 USD pro Nacht pro Person.
Wenn auf einem Safarifahrzeug ein Guide und ein Tracker mitfahren, dann erhalten auch beide Trinkgeld.
Poler, die "Mokorokapitäne" im Okavango-Delta, erhalten 5 USD pro Aktivität pro Person.
Hauspersonal, Köche, Mechaniker gehören zum sogenannten General Staff. In der Regel steht für diese Gruppe die Staff Tip Box bereit. Hier gelten ebenfalls 10 US-Dollar pro Nacht pro Gast als Orientierung. Alles, was in die Staff Tip Box geht, wird später unter allen Angestellten des Camps aufgeteilt.
Wenn Sie besonders guten Service von einer konkreten Person, z.B. von einem Kofferträger oder einem Transfer-Fahrer erhalten haben, dann geben Sie gerne auch ein direktes Trinkgeld. Denken Sie aber bitte daran, dass Münzen nicht umgetausht werden könne. Es empfiehlt sich, USD in kleinen Scheinen mitzubringen.
Camp Manager erhalten als Träger der Gesamtverantwortung kein Trinkgeld. Allerdings sind Camp Manager oft diejenigen, die Trinkgelder entgegennehmen und an die Empfänger weiterreichen.
Bestellen Sie US-Dollar in kleinen Scheinen rechtzeitig vor Ihrer Abreise bei Ihrer Hausbank. Vor Ort gibt es möglichweise beim Wechsel nur große Scheine, für die die Trinkgeldempfänger selten herausgeben können.
Zu guter Letzt soll auch nicht die wirtschaftliche Realität verschwiegen werden: De facto sind die Trinkgelder für die meisten Angestellten eines Camps ein großer Lohnbestandteil. Oft ernährt zum Beispiel ein einziger Guide eine Großfamilie von 10 - 20 Personen. Entsprechend mussten das Camp-Angestellte im gesamten Afrika große Einbußen hinnehmen, sofern sie nicht überhaupt entlassen wurden. Noch wichtiger als das Trinkgeld ist daher, dass Sie als Gast überhaupt auf Safari gehen. Ihr Besuch gibt den Menschen vor Ort Arbeit.