Was bedeutet National Park - Konzession - Conservancy - Reservat?
Wer eine Safari bucht, muss sich mit Standorten beschäftigen. Lodges und Camps liegen oft in speziell ausgewiesenen Gebieten. Die vier wichtigsten Typen werden hier kurz erklärt.
Nationalpark:
Diese Gebiete stehen unter dem Schutz der Regierung eines Landes und werden auch von ihr verwaltet. Die Nationalparkbehörde erlässt Regeln für die Nutzung eines Nationalparks. Die für Gäste wichtigste Regel ist, dass hier keine Land- oder Forstwirtschaft betrieben wird. Auch die Jagd ist verboten. Eine touristische Nutzung für Gäste ist meist zugelassen. Klar, dass diese Einschränkungen der Natur und ihrem Bestand an Lebewesen zu Nutze kommt.
Neben den Regeln für die Nutzung gibt es auch Verhaltensregeln. Praktisch immer darf man nur auf den ausgewiesenen Wegen und Pisten fahren. Das sogenannte Off-Roading ist verboten. Liegt also ein Löwe hinter einem Busch, dann kann man nicht mal kurz von der Piste abbiegen und hinter den Busch fahren. Man muss warten, bis der Löwe herauskommt. Oft sind bestimmte Aktivitäten wie Walking Safaris nicht erlaubt, und auch Nachtfahrten werden meist nicht zugelassen.
Wenn also ein Camp innerhalb eines Nationalparks liegt, dann hat man zwar oft eine sehr gute Lage an sich, aber es kommt zu spürbaren Einschränkungen bei den Aktivitäten.
Konzession
Konzessionsgebiete werden oft von einer Toursimusbehörde ausgewiesen. Wer dort ein Camp eröffnen will, muss sich bewerben und nachweisen, dass er in der Lage ist, alle von der Behörde aufgestellten Forderungen zu erfüllen. Bei den Auflagen handelt es sich oft um eine Obergrenze für die Größe eines Camps und die maximale Gästezahl. Aber auch Umweltauflagen sind wichtig: So können die Baumaterialien vorgeschrieben werden, oder spezielle Vorkehrungen für die Lagerung von Treibstoffen und die Entsorgung von Abfallen werden verlangt.
Konzessionen unterliegen aber meist nicht den großen Einschränkungen, die man aus Nationalparks kennt: Nachtfahrten, Off-Roading und Walking Safaris sind in der Regel erlaubt.
Konzessionen werden meist exklusiv an einen Betreiber vergeben. Die Auflagen und die Exklusivität zusammen führen meist zu sehr hohen Preisen - bei einem grundsätzlich hervorragenden Safari-Erlebnis.
Conservancy
Conservancies sind meist privatwirtschaftliche Zusammenschlüsse von Camp-Betreibern und Dorfgemeinschaften. Ein großer Vertrag regelt, wie das Land, dass die örtlichen Gemeinschaften einbringen, genutzt werden darf. Meist wird die Landwirtschaft und auch die Vieh- und Weidewirtschaft gänzlich ausgeschlossen. Das hat zur Folge, dass sich die Natur erholt und in den Zustand einer Wildnis zurückgeführt wird. Wenn erst die Wildnis wieder intakt ist, lohnt sich auch die touristische Nutzung. Die Verträge regeln, wer welchen Anteil aus den Tourismuseinnahmen erhält. In jedem Fall wird dafür gesorgt, dass verlorene Einnahmen aus der Landwirtschaft durch neue Einnahmen aus Tourismus ersetzt werden.
Erfolgreiche Conservancies bieten Safari-Erlebnisse, die besser sind als die in einem Nationalpark. Wieder spielt dabei die Exklusivität eine Rolle aber auch die nur mäßigen Verhaltenseinschränkungen, sprich Night Drives, Off-Roading, Walking Safaris können erlaubt sein.
Reservate
Reservate funktionieren ähnlich wie Conservancies, sind aber meist weniger Komplex organisiert. Oft gibt es nur einen Eigentümer, der darüber entscheidet, was im Reservat passiert. Das Mashatu Game Reserve z.B. gehört einem britischen Milliardär, der das riesige Areal, das früher einmal extensiv landwirtschaftlich genutzt wurde, als Wildnisgebiet gemanagt und erhalten wird. In Namibia gibt es das Ongava Reserve, das sich entschieden hat, einen speziellen Beitrag zum Schutz von Nashörnern zu leisten.
Überschneidungen
In manchen Nationalparks werden Teilgebiete als Konzessionen vergeben. Im Kruger National Park gibt es z.B. das Timbavati Game Reserve, das unter Nationalparkverwaltung steht, aber der Öffentlichkeit nur zugänglich ist, wenn man eine der privaten Unterkünfte bucht. Im Moremi Game Reserve in Botswana gibt es Abschnitte, die exklusiv von einer Handvoll Camps genutzt werden können, während andere Bereiche für jedermann offenstehen.
Reservate und Conservancies grenzen oft an Nationalparks an. Je nachdem wie eng die Zusammenarbeit ist, werden alle Zäune entfernt, so dass für die Tiere ein einheitlicher Lebensraum entsteht. Sabi Sands Game Reserve in Südafika ist dafür ein gutes Beispiel oder das Grumeti Game Reserve in Tansania.
Fazit
Ob ein Camp in einem Nationalpark, einer Conservancy, einer exklusiven Konzession oder in einem Reservat liegt, sagt noch nicht sehr viel darüber aus, ob es die beste Wahl für den Gast ist. Dazu muss man genauer hinschauen. Man kann aber aus Erfahrung sagen, dass in Botswana die Konzessionen und in Kenia die Conservancies ein besseres Safari-Erlebnis bieten als die Nationalparks. Manche Nationalparks werden auch nicht gut gemanagt, wie z.B. die Serengeti, wo fast jeder Besucher das exzessive Gerangel um den besten Platz bei einer Löwensichtung erlebt. Es gibt aber auch Nationalparks, die so gut sind, dass man jede Einschränkung bei den Aktivitäten gerne in Kauf nimmt, so z.B. im Central Kalahari Game Reserve in Botswana oder im South Luangwa National Park in Sambia.