Trophäenjagd in NG 13
Die Debatte um die umstrittene Trophäenjagd auf Elefanten in Botswana, insbesondere im entlegenen Gebiet NG 13 Tcheku Community Concession, hat an Schärfe gewonnen. Die Praxis wirft nicht nur ethische Fragen auf, sondern auch Bedenken hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und der tatsächlichen Vorteile für die lokalen Gemeinschaften vor Ort.
Im vergangenen Jahr sorgte ein Ereignis für Aufsehen: Ein erfahrener Berufsjäger namens Leon Kachelhoffer erlegte in NG13 einen der größten Elefanten Botswanas im Rahmen einer Trophäenjagd. Dieses Ereignis warf nicht nur Schlaglichter auf die umstrittene Trophäenjagdpraxis, sondern lenkte auch die Aufmerksamkeit auf die ökologischen und sozialen Auswirkungen.
Die Befürworter der Trophäenjagd argumentieren, dass sie finanzielle Vorteile für die lokalen Gemeinschaften bringt und zur Erhaltung der Arten beiträgt. Doch eine genauere Analyse der Zahlen wirft Zweifel an diesen Behauptungen auf. Die finanziellen Zuwendungen an die Gemeinschaften vor Ort sind vergleichsweise gering, und die meisten Gewinne fließen an einzelne Jäger wie Kachelhoffer und seine Unternehmen. Abzüglich aller direkten Kosten, in Form von Zahlungen an die Tcheku Community und der staatlichen Trophäensteuer, bleibt Kachelhoffers Unternehmen "Old Man’s Pan Pty Ltd" ein jährlicher Bruttogewinn von stolzen 311.500$. Der Tcheku Community Trust wurde in einen Fünfjahresvertrag mit Kachelhoffers Unternehmen eingebunden. Der Vertrag sichert Kachelhoffer exklusive Jagdrechte zu. Die Regierung von Botswana vergibt Jagdquoten an verschiedene Regionen, und im Fall von NG13 wurde entschieden, diese Rechte an Kachelhoffer zu verkaufen.
Die Trophäenjagd auf Elefanten hat auch ökologische Konsequenzen. Besonders bedenklich ist die Auswirkung auf die Elefantenpopulation, insbesondere auf die verbleibenden Riesenelefanten. Diese Tiere sind aufgrund ihrer einzigartigen Stoßzähne von besonderem ökologischem und genetischem Wert. Die Jagd auf solch seltene Individuen gefährdet nicht nur die Art an sich, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt.
Die Debatte wirft außerdem Fragen zur Transparenz und zur tatsächlichen Verteilung der Einnahmen auf. Berichte über mutmaßliche Geldveruntreuung und Uneinigkeit innerhalb des Tcheku Community Trusts bezüglich der tatsächlichen finanziellen Zuwendungen haben Zweifel an den behaupteten positiven Auswirkungen der Jagd auf die Gemeinschaften genährt.
In Anbetracht dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, ob die Trophäenjagdstrategie Botswanas wirklich den erwarteten Wohlstand für die Gemeinschaften und den Schutz der Tierwelt bringt. Eine umfassende Diskussion darüber, wie die natürlichen Ressourcen des Landes am besten genutzt werden können, ist dringend erforderlich. Dabei sollten ökologische, soziale und wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt werden, um langfristige und ganzheitliche Lösungen zu finden.
Hier der der Link zu den vollständigen Informationen, wie sie von Africa Geographic veröffentlicht wurden: