Wildtiertourismus im Südsudan
Der wohlhabende Filipino Andoni Aboitiz und sein Sohn Kasen sind als Touristen mit dem südafrikanischer Reiseführer Kyle de Nobrega in den Südsudan gereist, was von den meisten westlichen Regierungen als gefährlich eingestuft wird. In einem Hubschrauber flogen die Pioniere über Grasebenen und sumpfige Tümpel und zogen so die Aufmerksamkeit von Krokodilen, Antilopen, Störchen, Kranichen und anderen Wildtieren auf sich. Diese Region, die mindestens halb so groß wie England ist, ist weitgehend unerforscht und unberührt von menschlicher Entwicklung.
Der Südsudan hat nach Jahren des Konflikts und des Bürgerkriegs einen fragilen Frieden erreicht. Die südsudanesische Regierung hat African Parks (AP), eine Naturschutzorganisation aus Johannesburg, beauftragt, zwei große Nationalparks, Boma und Badingilo, wiederzubeleben. Diese sind immer noch Heimat einer erstaunlichen Vielfalt von Wildtieren mit gesunden Populationen von Löwen, Geparden, Leoparden, Hyänen, Giraffen und vielen anderen Tierarten.
AP, die inzwischen das gesamte Migrationsgebiet verwaltet, setzt sich für den Schutz der Tierwelt in der Region ein. Es besteht die Hoffnung in dem Gebiet auf nördliche Breitmaulnashörner zu stoßen, von denen nur noch zwei Exemplare bekannt sind. Auch Herden von nubischen Giraffen, einer vom Aussterben bedrohten Unterart, sowie die Nil-Lechwe, Geier, seltene Schuhschnabelstörche, Adler, Kraniche, Reiher, Pelikane, Bussarde und Trappen gehören zur Tierpopulation des Landes. Riesige Antilopenherden (Weißohr-Kob, Tiang, Riedbock und Mongalla-Gazellen) wandern während der Regenzeit immer noch aus dem Norden und Osten in die Parks.
AP hat zudem Ranger ausgebildet, Flugpisten repariert und begonnen, die Dorfbewohner in nachhaltiger Jagd zu schulen. Der Südsudan ist jedoch immer noch ein verzweifelt armes Land mit hungernden, traumatisierten und gut bewaffneten Menschen. Auch über den Tourismus denkt AP nach, um eine Operation im Südsudan zu finanzieren, die derzeit ausschließlich von der amerikanischen Wyss Foundation und verschiedenen Naturschutzorganisationen finanziert wird. Die südsudanesische Regierung trägt hingegen nichts zur Finanzierung bei.
Obwohl das Land damit Herausforderungen und Unsicherheiten bietet, fühlten sich Andoni und sein Sohn größtenteils sicher während ihrer Reise. Dabei mieden sie die großen Bevölkerungszentren, blieben in gut bewachten Camps, vertrauten dem Geheimdienstnetz von AP und wurden in den Dörfern im Allgemeinen willkommen geheißen. Die Anwesenheit von African Parks könnte damit sogar dazu beitragen, Stabilität und Hoffnung in das Land zu bringen.
Hier der Link zum vollständigen Artikel, wie er von der Financial Times veröffentlicht wurde:
On Wildlife Tourism's Frontline in South Sudan
Blog-Post von Kyle Nobrega zu der im Artikel beschriebenen Reise